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1) Es gab keinen Polarstern in der frühen Bronzezeit (Präzession).
Insofern wird die Gleichsetzung des Sternhaufens mit Alpha UMi hinfällig.
2) Die Eingabe von 21.6. bzw. 23.9 und dergleichen führt zu falschen
Ergebnissen. Die Solstitien und Äquinoktien fanden damals zu ganz
anderen Terminen statt.
3) Ihr Hinweis auf Kreta (Linear A) ist richtig. Es gibt auch assyrische
Bildformen, die dem Sternhaufen entsprechen.
4) Ich bin nicht der Meinung, daß hier ägyptische Einflüsse sichtbar
werden. Die ägyptische Astronomie ist recht kümmerlich (Dissertation
Leitz). Allein die Tatsache, daß die ältesten astronomischen Zeugnisse
weltweit in Mitteleuropa zu finden sind (Kreisgrabenanlagen, vielleicht
sogar Lascaux), macht wahrscheinlich, daß der astronomische Kulturfluß
von Norden nach Süden ging (Herodot, Historien IV). Wir bewegen uns
dabei im fünften vorchristlichen Jahrtausend, zweitausend Jahre vor den
Pyramiden und 3000 Jahre vor der Himmelsscheibe von Nebra.
5) Die 25 (=32-7) ungebundenen Sterne auf der Scheibe vermeiden alles,
was nur irgendwie an ein Sternbild erinnern sollen. Es ist der
'sternbildfreie Sternenhimmel an sich'. Nur die Plejaden sollen betont
werden, die damals nahe dem Frühlingspunkt standen.
Mit den besten Grüßen W. Schlosser, Ruhr-Universität Bochum (27.1.2003)
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Die Astronomie der Scheibe ist nur ein kleiner Teil meiner Tätigkeit
zu diesem Objekt. Die Nähe des Scheibenmotivs zu Homers Ilias 18,
484-486 zeigt, daß wir hier einen Einblick in den Kulturaustausch
Alteuropas erhalten, der keineswegs nur von Süden nach Norden floß.
( 483 - 489
Drauf nun schuf er die Erd', und das wogende Meer, und den Himmel,
Auch den vollen Mond, und die rastlos laufende Sonne;
Drauf auch alle Gestirne, die rings den Himmel umleuchten,
Drauf Plejad' und Hyad', und die große Kraft des Orion,
Auch die Bärin, die sonst der Himmelwagen genannt wird,
Welche sich dort umdreht, und stets den Orion bemerket,
Und allein niemals in Okeanos' Bad sich hinabtaucht.
Anmerk. des Autors)
Weiterhin läßt die Scheibe ahnen, daß gewisse kalendarische
Grundtechniken, die wir bei dreitausend Jahre älteren Kulturen
beobachten (gegen 4600 v.Chr.), bis in die ottonische Zeit (gegen 1000
n.Chr.) weitergelebt haben mögen. Wie gesagt, entschieden ist hierbei
noch nichts, aber dieser Fund aus der frühen Bronzezeit läßt in völlig
neue Richtungen denken.
Diese linearen Strukturen (Senkrechte und Waagerechte Anmerk. des Autors) sind mir auch schon aufgefallen, liegen aber an der Grenze der
Zufälligkeit.
Mit den besten Grüßen W. Schlosser, Ruhr-Universität Bochum (28.1.2003)
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Es war sicherlich falsch, das genaue Datum (21.12) zu nehmen.
Andererseits verändert sich der Himmel in diesen markanten Sternbildern
über einen längeren Zeitraum nur unwesentlich.
Der Polarstern ist nicht das Zentrum, um das alles kreist, aber er
liegt in der Nähe und dieser imaginären Kreispunkt dürfte bei einer
längeren Sternenbeobachtung auffallen.
Der Sternhaufen ist keine konkrete Abbildung der Plejaden.
Er besteht lediglich aus 7 Sternen.
Auch wenn die Plejaden früher wichtig waren, müssen sie deshalb ja nicht
notwendigerweise auf der Himmelsscheibe auftauchen.
Auch der Kleine Wagen hat 7 Sterne.
Vielleicht soll der Sternhaufen auch die Präzession darstellen.
Es ist fraglich, ob es für frühere Menschen überhaupt einen
sternbildfreien Himmel gab.
Menschen von heute kennen keine Sternbilder
mehr.
Menschen von früher sind wahrscheinlich mit einer Sagenwelt und deren
Repräsentanten am Himmel groß geworden. Genauso wenig wie wir
die Mona Lisa als Farbklekse sehen können, konnten sie wahrscheinlich
"irgendwelche" Sterne ohne Bedeutung sehen.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß jemand früher die Plejaden, Sonne, Mond
und die Sicheln penibel genau eingearbeitet hat und dann noch 25 Sterne
willkürlich hinzufügt. Wozu ? Gold war früher bestimmt noch schwerer
zu bekommen wie heute.
Außerdem gibt es da noch die Senk-und Waagerechte, die sicherlich eine
Funktion hatten. Diese ergeben 90 Grad Winkel.
Das ist mir zu unwahrscheinlich für einen Zufall bei Sicheln, die genau
dem Sonnenauf- und untergang entsprechen.
Und wenn diese Linien eine Funktion hatten, dann sollen die anderen Sterne
zufällig gewesen sein ?
Wenn jemand die Senk-und Waagerechte bewußt anbringt und alle anderen Sterne
zufällig, wieso wählt er dann im Bereich der Barke dieses merkwürdige
Muster, das fast 2 Waagerechten entspricht, die aber dann nicht exakt sind ?
Und wieso setzt er die Sterne nicht weiter auseinander ?
Wenn die Theorie mit den Plejaden stimmt, warum wird dann die Barke
auf dem Kopf dargestellt ? Unter den Plejaden ist auch noch Platz.
Wenn die Barke die Milchstrasse sein soll, wieso hat sie dann
Längsstreifen ?
Wenn das Bild des Sternhaufens in Kreta und in Assyrien anzutreffen ist,
scheint es ein festes Symbol zu sein. Allerdings können auch Symbole
in verschiedenen Kulturen verschiedene Bedeutung haben.
In Kreta taucht es etwa zur gleichen Zeit auf einem Kalender auf.
Wenn auch die Anfänge der
Astronomie 3000 Jahre vor Nebra liegen im Norden liegen, können diese
Erkenntnisse in den Süden gewandert sein, mit dortigen Mythen vermischt
und anschließend im allgemeinen Kulturaustausch wieder den Norden
beeinflußt haben. 3000 Jahre sind ein sehr langer Zeitraum.
Der Autor (14.2.2003)
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Vielleicht handelt es sich bei dem abgebildeten Sternenhimmel um einen
kulturellen Mix aus Einwanderern oder Reisenden aus dem Süden (Kreta ?) und einheimischen nordischen Kulturen. Dafür würde die Barke sprechen, die im unteren Bereich der Scheibe abgebildet wurde und der Drehpunkt im Norden und die Sternbilder , der für das Segeln in der Nacht zur Orientierung benötigt wurde. Es ist fraglich, ob die Sternbilder Importe aus dem Süden sind oder - weil eben ziemlich auffällig- von jeder Kultur
als solche identifiert werden ; nur ggf. mit anderen Bedeutungen belegt werden. Auf der anderen Seite entsprechen die Sicheln genau dem Winkel der Winter- und Sommersonnenwende des Breitengrads um Nebra.
Der Autor (26.3.2003)
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Ihr Abdruck meiner Zuschrift ist ok. Sie und Ihre Leser können auch mal
über das folgende nachsinnen.
Es gibt eine eigentümliche Ähnlichkeit zwischen Sternbildern und dem
jungpaläolithischen Bildinventar in den Höhlen. Beides wird dominiert
von Menschen/Heroen/Göttern, Tieren und Sachen. Was weitgehend fehlt,
sind Pflanzen. Das gilt zu 100% für unsere klassischen Sternbilder, nach
meinen Kenntnissen auch für andere Kulturkreise - wenn auch
möglicherweise nicht in dieser Ausschließlichkeit. Übrigens gibt es auch
(wenige) eiszeitliche Pflanzendarstellungen. So kann man zumindest
gewisse ornamental-rankenartike Muster beispielsweise auf den
sogenannten Kommandostäben deuten.
Der jungsteinzeitliche Bauer hätte sicher seine Lebensgrundlagen
Bohne, Dinkel, Einkorn und Emmer verstirnt. Man gewinnt den Eindruck,
der Himmel sei damals schon vergeben gewesen. Das muß dann wohl in der
Altsteinzeit passiert sein.
Mit den besten Grüßen W. Schlosser(30.3.2003)
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So ganz spontan fällt mir dazu ein, das die abgebildeten Tiere Eigenschaften haben,
die man bewundern kann : stark, groß, schnell usw.
Kein Mensch bewundert Gemüse.
Eine Pflanze wächst gut, wenn sie genug Wasser und Sonne hat.
Dafür ist aber dann jemand anderes -ein Gott o.ä.- verantwortlich.
Wie gesagt, so im ersten Wurf.
Der Autor (31.3.2003)
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Für den ersten Wurf nicht schlecht. Jedoch: kommen wir von den
Sternbildern zu den Namen einzelner Sterne, so wird zwar kein Gemüse
verehrt, wohl aber die Kornähre (Spika), die Weintraube (über die
Winzerin - Vindematrix). Später fällte Bonifatius bei Fritzlar zwar
keinen Blumenkohl, aber immerhin die Donareiche. Die Germanen gingen
nicht schweigend ins Möhrenfeld, sondern in den Wald. Aus dem Wald mit
den sich in größerer Höhe entfaltenden Ästen entwickelten sich die
gotischen Säulen unserer Kirchen - wie auch ähnlich bei den Griechen.
Ägyptische Säulen hingegen leiten sich von Schilfbündeln ab. Christliche
Umbenennung von Sternbildern führte dann zur 'Karlseiche'. Pflanzen,
Pflanzen überall - nur nicht in der Altsteinzeit und am Sternbildhimmel.
Mit den besten Grüßen W. Schlosser (01.04.2003)
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Nun ich könnte mir vorstellen, dass Bäume (Bäume sind ja auch groß und alt) erst dann verehrt wurden, als es bereits Götter in der Vorstellungswelt der Menschen gab und die Bäume diese Götter dann repräsentiert haben. Vielleicht gab es durch den aufkommenden Ackerbau nun erst den Unterschied zwischen Kulturlandschaft und Wald.
Vorher war der Wald wahrscheinlich gleichbedeutend mit Gefahr, den man besser nicht alleine betrat. In der Altsteinzeit wurde Tieren vielleicht eher so etwas wie eine Seele zugesprochen, da der Mensch die Ähnlichkeit zwischen sich und den Tieren erkannte. Zugleich mußte der Mensch sie töten um zu überleben und konnte von ihnen getötet werden, wenn er nicht aufpasste.
Die Frage ist vielleicht auch die, warum der Mensch die Sternbilder nicht
in Planzen umbenannt hat, nachdem sich seine Umwelt geändert hatte und
andere Dinge für ihn wichtiger geworden waren. Das wäre sicherlich kein Problem gewesen und wir wüßten heute nicht einmal, das es anders gewesen war.
Der Autor (01.04.2003)
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Um mal wieder auf die Himmelsscheibe zurückzukommen :
Mal zum drübernachdenken :
Mir ist aufgefallen, das die Sonne, der Mond - wenn er kreisrund wäre-
und der Sternhaufen der Anordnung des Kreises auf dem Hügel von Tara(Irland) entsprechen. Dort gibt es 2 Kreise in einem großen Kreis und eine Grabkammer. Die Nord-Südausrichtung scheint die gleiche zu sein wie bei meiner Interpretation. Der Sternhaufen würde dann - von der Anordnung- der Grabkammer entsprechen.
Der Autor (11.04.2003)
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Gestern gab es einen Bericht über die Cheopspyramide im TV.
Dort wurde berichtet, daß der Pharao die Pyramide deshalb errichtete
und auf den Himmelspol ausrichtete,
um sich einen Platz bei den "Unsterblichen" (den Circumpolarsternen)
zu sichern. Zumindest habe ich das so verstanden.
Dies würde zu Tara und der Grabkammer und dann auch zu der Himmelsscheibe passen.
Der Autor (22.04.2003)
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Tja, sieht es sich nun ähnlich ? Oder nur ein Zufall ?
Es liegen sicherlich einige Kilometer dazwischen, andererseits scheint
Tara ein mystischer Ort gewesen zu sein, der auch von astronomischer Bedeutung war.
Es ist sicherlich interessant, das Entstehungsalter und die Geschichte sich einmal anzusehen.
Die Schächte in der Cheopspyramide waren von der eigentlichen Grabkammer
zum Süden auf den Mittleren der Gürtelsterne des Orion und zum Norden auf den Himmelspol - zur damaligen Zeit Thuban - ausgerichtet. Der Schacht der Königinnenkammer zeigte in Richtung Sirius. Zudem wurde dem Pharao ein Boot mitgegeben.
Der Autor (03.05.2003)
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Eine Frage ist, wieviel astronomisches
Wissen man wirklich zum Überleben als Bauer braucht.
Vielleicht glaubte man damals allgemein, an ein Weiterleben nach dem Tode bei den Sternen. Vielleicht hatten ja viele Völker in Europa der Bronzezeit ähnliche religiöse Vorstellungen über ein Leben nach dem Tod bei den Sternen.
Und - wir kommen ja heute noch "in den Himmel" !
Der Weg dorthin führte über den Himmelspol, vielleicht zu bestimmten Zeitpunkten (Wintersonnenwende im Falle der Himmelsscheibe).Wenn dieser Glaube schon wesentlich früher eingesetzt hat, ursprünglich
von den Tieren auf die Menschen übertragen wurde, ist das vielleicht auch
die Ursache dafür, das am Himmel keine Pflanzen auftauchen. Diese haben eben keine Seelen. Es ging eben nicht um bloße Abbildungen der Umwelt. Dann wären die Sternbilderwahrscheinlich regelmäßig umbenannt oder neu sortiert worden.
Vielleicht hat die Scheibe auch öfter den Besitzer gewechselt. Ein Hinweis darauf könnten die kleinen Löcher ringsum sein, die aussehen, als wenn die Scheibe auf ein Gewand aufgenäht wurde. Dann wäre sie aber für den ursprüngliche Gebrauch nicht mehr verwendet worden.
Der Autor (16.05.2003)
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Scheibe (etwas Ost/West gestaucht) und Himmel übereinandergelegt
Die Sternbilder passen zwar von den Winkeln, sind aber überdimensioniert;
die Deichsel des Großen Wagens hat einen falschen Winkel;
der Rest paßt eigentlich ganz gut.
Der Autor (20.5.2003)
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Hallo,
Ich bin über die Seite auf der Suche nach einer Interpretation der Nebrascheibe gestolpert, die nicht dem üblichen Standard entspricht. Am meisten hat mich die spontane Interpretation der sieben Sterne als Plejaden irritiert, die für eine Person mit einem griechisch-mythologischen Hintergrund sicher naheliegt, zur damaligen Zeit aber nicht herangezogen worden sein konnte. Wenn ich an sieben Sterne am Nordhimmel denke, fallen mir nur der kleine und der große Wagen als Sternkonstellationen ein. Da beim großen Wagen zwei Sterne eine große Eigenbewegung (Mizar+?) ausführen, kam ich auf den Gedanken, das Aussehen des Sternbildes zur damaligen Zeit zu berücksichtigen. Ich weiß aber auch nicht ob Cartes du Ciel dazu in der Lage ist.
Noch drei Anmerkungen zur Himmelsscheibe:
- Ich halte die Deutung der sieben Sterne als Plejaden für
unwahrscheinlich, da der Sternhaufen aus sechs hellen Sternen besteht
und bei Hinzunahme einer weiteren Sterngröße auf 8 Sterne anwächst.
- Kann die Eigenbewegung der Sterne für den Zeitraum von 2000 Jahren
vernachlässigt werden oder ändern sich einige Sternbilder signifkant?
- Gibt es irgendwelche Supernovae oder Kometen im fraglichen Zeitraum?
Gruß Siegfried Kurz (30.6.2003)
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Es ist interessant, die Symbole Megalith-Kultur in Irland sich einmal anzuschauen.
Auf dem
Kerbstone 15 (Knowth) oder
hier
gibt es tatsächlich 7 Kreise (unten, mitte) die der Form der
Plejaden
oder
hier. .
ähneln. Parallel dazu gibt es auf der anderen Seite vier Kreise in einer Reihe.
Barken oder etwas das zumindest diese Form hat gibt es z.B. auf dem Kerbstone 86
Kerbstone 86 (Knowth)
und
Equinox Stone und dem Deckenstein (Loughcrew) dazu.
Diese sind im unteren Teil des Bildes angebracht.
Auch auf dem Equinox Stone gibt es 4 Sterne o.ä. in einer Reihe.
Und es scheint einen
Kerbstone in Knowth zu geben, der nach Süden ausgerichtet ist und auf dem -soweit man das erkennen kann- 3 Kreise ähnlich des Gürtels des Orion abgebildet sind.
Der Autor (11.7.2003)
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Auch auf dem Bild des
Auerochsen in Lascaux
gibt es 4 Punkte in einer Reihe.
Diese wurden als der Gürtel des Orion interpretiert.
Das muß sich natürlich nicht um dieselben Objekte handeln, aber interessant ist es schon.
Der Autor (19.7.2003)
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Loughcrew (ca.3000 - 3400 v.Chr.),
70 km nordwestlich von Dublin, liegt auf den 4 höchsten Hügeln der Gegend,
die eine West-Ost Ausrichtung haben.
( Karte )
Die meisten archäologischen Fundstädten liegen auf dreien von ihnen.
Vielleicht wurden diese Hügel nicht nur gewählt, weil sie die höchsten waren, sondern auch
weil sie an den Gürtel des Orion erinnern.
Auf dem mittleren von ihnen liegt Cairn T. Dieser hat einen Durchmesser von ca. 40 m
und ist so ausgerichtet, das an den Tagen um der Tag- und Nachtgleichen die Morgensonne
kurz für ca. 20 Minuten den sogenannten
Equinox Stone ( Film ) erleuchtet.
Ich setze mal für die weiteren Überlegungen vorraus, das es sich um eine Sternenkarte handelt
und habe mal den Versuch gemacht, eine Sternenkarte darüber zulegen und das bisher gesagte darauf anzuwenden.
Viele der dargestellten Symbole sind - wenn auch nicht exakt gleich - zweimal vorhanden.
Das legt die Vermutung nahe, daß entweder die gleichen Sterne an zwei verschiedenen
Daten (z.B. Frühjahr und Herbst) abgebildet sind oder das an einem Tag oder mehreren Tagen eine Bewegung ( während einer Tag- und Nachtgleiche) dargestellt ist.
Der Lichtstrahl der Sonne bewegt sich von links oben nach rechts unten über den Stein.
Draußen geht im Osten langsam die Sonne auf.
Der Strahl bewegt sich über die beiden großen "Blumen".
Nehmen wir also an, daß die großen Blumen die Sonne im Verlauf darstellen.
Ich gehe mal davon aus, das die beiden Barken den Gürtel des Orion darstellen - auch zu zwei
verschiedenen Zeitpunkten.
Während die Sonne also nach schräg unten wandert, fährt ihr die
Barke (vielleicht sollen die Striche in der Barke ja die Seelen symbolisieren, die
dann bei der Sonne ankommen - dargestellt durch den Halbkreis über ihr) quasi entgegen.
Zumindest auf dem Bild.
Das paßt zwar auf der Steinplatte und der Sternenkarte, aber
draußen geht die Sonne im Osten auf, Orion im Westen unter. Hier würde Orion quasi
der Sonne davon fahren.
Aber vielleicht ist das ja nur eine Frage der Erklärung.
Wenn wir uns dazu die religiösen Vorstellungen im alten Ägypten ansehen, bekommt das
ganze plötzlich einen Sinn. Ich denke, daß man die grobe Denkart heranziehen darf,
da diese nur ein paar Hundert Jahre dahinterliegt und somit wesentlich aktueller ist.
Dort fährt man nach dem Tod in einer Barke in Richtung Westen, durch das Reich des Osiris (Orion),
um das ewige Leben zu erreichen. In dieser
Grabkammer
wird das Ende dieser Reise einer Königin in der Art dargestellt, das die Verstorbene wiedergeboren
als Sonnenscheibe im Osten auftaucht.
Und vielleicht wurde die Tag- und Nachtgleiche gewählt um das Gleichgewicht zwischen Leben und Tod darzustellen.
Dublin 23.9.2999 BC 3:25 |
Dublin 23.9.2999 BC 7:30 |
Orion steht im Süden |
Die Sonne geht im Osten auf, Orion im Westen unter |
Desweiteren könnten die kleine Blume der Mond sein, das 4-fache "W" Cassiopeia und die 3 "Eier"
Sternhaufen
( Beehive,
Hyaden,
Plejaden)
. Die anderen Symbole könnten bestimmte Sterne sein
(Arcturus, Betageuze).
Zur Himmelsscheibe würde auch der Herbst passen, wenn man von ca. 4:00 Uhr morgens ausgeht.
Wenn nun Tara und Loughcrew auf Hügeln plaziert wurden, erhebt sich die Frage, warum Newgrange, Knowth und Dowth
nicht auf Hügeln mit einer hervoragenden Aussicht erbaut wurden, sondern in einem -wenn auch flachen- Flußtal.
Auch wenn letztere wahrscheinlich nicht zur gleichen Zeit erbaut wurden, ist es doch erstaunlich,
daß -wenn man die Biegung des Flusses hinzunimmt- diese wieder an den Gürtel des Orion erinnern,
nun noch zusätzlich mit einer "Barke" darunter.
(Karte)
Wie gesagt, das ist nur mal so eine Überlegung. Könnte an mehreren Stellen falsch sein ;-)
Der Autor (24.7.2003)
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Wie kommen Sie darauf, dass es sich beim kretischen Diskos von Phaistos um einen
Kalender handelt? Auf welche Quellen stützen Sie sich? Warum sollte es sich bei
Zeichen Nr. 12 (nach Evens) um einen Sternenhaufen handeln? Spricht nicht die
Symmetrische Anordnung dagegen?
Ansonsten angetan von Ihren Ausführungen
H. Wenzel
(Da haben Sie Recht. Das es sich bei dem Diskus von Phaistos um einen Kalender handelt,
ist eine mögliche Interpretation. Hier ist z.B. eine weitere. Vielleicht wird die Himmelsscheibe die Interpretation des Diskos zu Phaistos beeinflussen.)
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Einen Hinweis wert, ist es meiner Meinung nach, das in der Mitte der Vorder- und Rückseite des Diskus von Phaistos sich eine Blume und auf der anderen Seite zumindest im 2.Abschnitt ein Boot befindet.
Es gibt auf beiden Seiten einen äusseren Ring, der an einer Stelle unterbrochen ist.
Die weiteren Zeichen - unabhängig davon ob es nun Zahlen, Laute, Wörter oder Sätze seien sollen -
laufen spiralförmig darauf zu oder davon weg oder eben sowohl als auch.
Der wichtige Teil einer Spirale ist, so denke ich, in der Mitte entweder als Anfang oder Ende.
Der Autor (02.11.2003)
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Hallo und guten Tag,
Über einen Bericht der Zeitschrift Sterne und Weltraum bin ich über den Fund der Nebra Scheibe aufmerksam geworden.
Da ich mich seit meinem 14 Lebensjahr , heute bin ich 52 , mit Astronomie und altertümlichen Waffen beschäftige ,möchte ich den Fund doch einmal von einer anderen Seite als der "astronomischen" betrachten.
Was mir sofort aufgefallen ist , sind die 39 oder 40 Befestigungslöcher in absolut kurzem Abstand am Rand der Scheibe.
Diese Scheibe war mit Sicherheit an einem Holz oder Lederschild befestigt.
Mit dieser engen Lochreihe wurde ein erheblicher Befestigungszustand erreicht, wie er eigentlich nur bei einem Wehrschild vorkommt.
Hat man schon einmal Untersuchungen in dieser Richtung durchgeführt ?
Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es sich bei der Scheibe um einen Waffenschild-Beschlag handelt der die kosmische Himmelsmacht seines Trägers darstellen sollte.
Das würde auch erklären warum bei dieser Scheibe Schwerter und Beile gefunden wurden. Die Beile sind reine Kampfbeile und keine Werkzeuge. Schmale leichte Beile ,die mit grosser Wucht bei entsprechend langen Beilgriffen geführt werden konnten.
In dem Zeitalter als diese Scheibe geschaffen wurde war das Leben praxisorientiert, hart und einfach. Ich glaube nicht, dass man einen hochrangigen,heiligen Kultgegenstand in ein Grab mit Waffen gegeben hätte ,wenn dieser Gegenstand nicht in irgendeiner Form zu Schutz des Lebens seines Trägers gedient hätte. Die gewölbte Form der Scheibe lässt ausserdem zusätzlich darauf schliessen,dass es sich um einen mystischen Waffenschild Beschlag handelt. Der Träger dieses Schildes war mit Sicherheit ein hochangesehener Seher oder Stammesfürst der seinen Feinden im Kampf mit diesem Schild seine himmlische Macht demonstrieren wollte.
Von mir durchgeführte waffentechnische Recherchen ergaben, dass es sich bei den " Grabbeigaben" zur Himelscheibe von Nebra um Schwerter handelt, die in ihrer Klingenform und Bauart denen aus dem griechisch - türkischen Raum sehr ähneln.
Im Gebiet von Mykonos waren um 1600 vor unserer Zeitrechnung diese Art Schwerter der eigentliche Waffenstandard.
Die Kupfer-Klingen wurden separat an den Griffen vernietet, damit man sie nach heftigem Gebrauch ausnieten und ersetzen konnte ohne die meist wertvollen
Griffstücke austauschen zu müssen. Das Bronze Material war weich und hatte schnell Kerben und Macken vom Kampfgeschehen.
In der Mystik des Schwertkampfes gilt das Griffstück als das Teil am Schwert, in dem die Seele des Schwertes ruht.
Wir finden das in etwas erweiterter Form auch bei den japanischen Samurai vor.
Ein Samurai der die Klinge seines Schwertes zerbrach , war unwürdig als Samurai weiterzuleben. Er hat die Seele des hochangesehenen Schwertmeisters missachtet und somit gegen den Ehrenkodex aller Samurai verstossen.
Der Träger dieser beiden Schwerter muss ein sehr hohes Ansehen in seinem damaligen Kulturkreis gehabt haben.
Er hatte mit Sicherheit irgendwann in seinem Leben Kontakt zu den Kulturen im Mittelmeer Raum. Die Priester der damaligen Zeit waren mit den einfachen
Vorgängen der Astronomie so vertraut, dass Sie Vorhersagen über Himmelsereignisse machen konnten, die dann tatsächlich zutrafen.
Das muss einen grossen Eindruck bei unserem - ,Ich nenne Ihn mal "Erfinder der Nebra Scheibe" , hinterlassen haben.
Er hat mit Sicherheit einen Teil des Wissens mit nach Hause genommen und sich mit der Symbolkraft von himmlischen Kräften an seinen Waffen beschäftigt.
Bei der Nebra Scheibe findet man auf der Rückseite Spuren einer Flach-Hämmerung vor, wie sie beim vernieten mit einem Gegenstück, zum Beispiel
hartem Leder entstehen.
Beim rückseitigen Anformen des Nietkopfes entsteht ein sehr hoher Druck, der das weiche Bronzematerial flachdrückt.
Die Scheibe dürfte damals auch nicht grün gewesen sein, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach bräunlich. Die Sternabbildungen sind unpräzise und ohne hohen Anspruch auf Wirklichkeitstreue . Nachts abgemalt vom Sternenhimmel, frei aus dem Kopf , ohne Wissen um Sternbilder und Konstellationen.
Am Tage mit meisterlicher Kunst in Bronze gegossen und mit Gold präzise belegt hatte die Scheibe nun ,nach einem entsprechendem Zeremoniell, die Macht des Himmels.
Diese Scheibe war mit Sicherheit kein Gerät für irgendwelche astronomische Messungen.
Diese Scheibe, für mich Bestandteil eines Kriegerschildes, hatte eine sehr hohe symboliche Bedeutung. Sie war das Zeichen höchster Macht.
Wer dieses Schild führen durfte war ein göttlicher Krieger. Jeder ehrenhafte Träger dieses Schildes durfte seine Taten auf dieser Scheibe verewigen lassen.
Die Symbolkraft dieses Schildes dürfte noch grösser geworden sein als sein Erfinder und sein Schmiedemeister sich aus dem Diesseits verabschiedeten.
Ich möchte meine rein laienhaften Recherchen und Überlegungen zur Diskussion stellen, ganz einfach auch deshalb, weil ich der Meinung bin die ganze Entdeckung dieses Aufsehen erregenden Fundes auch mal von der rein praktischen Seite eines Menschen vor 3600 Jahren zu betrachten.
Mit freundlichen Grüssen
Horst Dieter Döricht (08.12.2003)
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Lieber Autor,
Ich bin zufällig auf Ihre Website gestoßen. Ihre Theorien scheinen plausibel zu sein.
Nachdem ich einige Artikel über die Himmelsscheibe gelesen habe, wundert es mich, daß niemand über die Markierungen um die Kanten herum etwas geschrieben hat. Diese müssen doch sicherlich eine Bedeutung haben.
Wenn, wie Sie vorgeschlagen haben, diese Winkel die Winter- und Sommersonnenwende darstellen (
Dieses stammt nicht nicht von mir; Anmerkung d.Autors)
und diese sind auf dem Rand der Scheibe, dann können die Markierungen an den Kanten Teile des Jahres repräsentieren. Ich kann 40 Markierungen zählen. Könnte jedes für 9 Tage stehen ? Und eine Woche bedeuten ? Die fehlenden 5 Tage könnten Feiertage sein( 9x40 + 5 = 365). Oder es könnten 9 Monate von 40 Tagen + 5 sein. Dies könnte aber auch zufällig so sein, aber ich erinnere mich, dass die Ägypter mit 360 Tagen und zusätzlichen Tagen für die Götter gearbeitet haben.
Ich bin auf ähnliches in Azerbaijan gestoßen und glaube, dass dies hier ein Kalender ist (s. Foto).
Dieses Pictogramm wurde auf einem flachen Fels nebem einem megalithischen Steinkreis in der Nähe von Baku, Azerbaijan, gefunden, sodass er wohl sehr alt ist. Unglücklicherweise ist er nicht datiert, aber vielleicht 5000 Jahre alt. Bei näherem Hinsehen sieht man 60 Punkte ( 38 in Form
eines Hufes und 2 Linien mit je 11 Punkten). Kanäle verbinden jeweils 6 Punkte. Grüne Kreide
wurde benutzt die Markierungen hervorzuheben. Was dies alles bedeutet, bin ich mir nicht sicher;
es könnte ein Kinderspiel sein, aber da etwas ähnliches auf einer Kalksteintafel gefunden wurde, das von örtlichen Archeologen als Kalender beschrieben wurde, ist anzunehmen , dass auch hier ein Kalender dargestellt ist.
Da die alten Völker offensichtlich in Sternen- und Jahreszeitenbeobachtung vernarrt waren,
macht es für sie Sinn Kalender zu benutzen.
Ich glaube, dass beide Bilder Kalender sind.
Ich wäre an Ihrer Meinung zu den Markierungen an der Himmelsscheibe und denen von Azeri als eine Art von Kalender interessiert. Ich würde auch gerne wissen, wie die Kalender funktionierten. (Die Kanäle die die Gruppen von je 6 Punkten verbinden, schreien geradezu nach einer Erklärung). Jede Hilfe oder Vorschlag wäre willkommen.
Wenn sie 5000 Jahre alt wären und Kalender sind, wären sie vielleicht eine wissenschaftliche Untersuchung wert.
Viele Grüße und fröhliche Weihnachten
Ronnie Gallagher (22.12.2003)
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Lesen Sie die Webseite kritisch, da es sich um persönliche Meinungen handelt.
Falls sie anderer Meinung sind, lassen Sie es mich wissen !
Abdruck oder Weitergabe dieses Textes nur mit Genehmigung des Autors.
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